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2023.09

Resolution - Nachhaltige City Logistik in Europa gestalten, Versorgung der Stadt mit Gütern berücksichtigen

Resolution - Nachhaltige City Logistik in Europa gestalten, Versorgung der Stadt mit Gütern berücksichtigen

Wien, den 29. September 2023

In modernen Städten konzentrieren sich vielfältige Funktionen, unter anderem Handwerk, Handel, Gastronomie, Wohnen, Freizeit, Tourismus, Dienstleistung und Verwaltung. Hinzu kommen temporäre Baustellenverkehre sowie regelmäßige Ver- und Entsorgungsverkehre. Die verschiedenen Wirtschaftszweige leisten wichtige Beiträge zur Funktionsfähigkeit der Stadt, bieten Arbeitsplätze und generieren Steuereinnahmen. Die Versorgung der Stadt mit Gütern ist eine wesentliche Voraussetzung des städtischen Lebens!

Erreichbarkeit, auch für Güter, und Mobilität in Innenstädten sind ausschlaggebend für die Attraktivität und Wirtschaftskraft einer Stadt. Gleichzeitig sollen alle Verkehre (Personen- und Warenverkehre) so effizient und umweltverträglich wie möglich abgewickelt werden, damit die Aufenthaltsqualität gesteigert und eine hohe Kundenfrequenz gefördert wird.

Eine vorausschauende Verkehrspolitik erfordert es, die Citylogistik als wesentliche Voraussetzung des städtischen Lebens durch intelligente Lösungen zu fördern und an den Klimawandel anzupassen. In den Verhandlungen zur überarbeiteten Verordnung über das transeuropäische Verkehrsnetz (TEN-V), sollen europäische Großstädte der EU im TEN-V Netz bis 2025 einen Plan für nachhaltige urbane Mobilität (SUMP) entwickeln, hier wird der Güterverkehr jedoch nicht behandelt. Ziel der Städte sollte es daher sein, Initiatoren für nachhaltige und wirtschaftsgerechte Citylogistik zu werden. Gleichzeitig beschäftigt die Zustellung auf der Letzten Meile Kurier-, Express- und/oder Paketdienstleister ebenso wie Stückgutzusteller und Frischwarenlieferanten.

Viele europäischen Kommunen haben Verkehrsberuhigung von Innenstädten auf ihrer Agenda. Um vorprogrammierte Nutzungskonflikte zu vermeiden, sind jedoch intelligente Maßnahmen zur nachhaltigen Logistik erforderlich, die über CO2-freie Zustellung hinausgehen. Sämtliche Unternehmen und zuständigen Kammern sind als Partner in die Umsetzung der Mobilitätswende miteinzubeziehen. Bei kommunalen Maßnahmen zur Verkehrslenkung/Verkehrsvermeidung, betrieblichem Mobilitätsmanagement, Sharing-Angeboten, Paketkonsolidierung, betreiberunabhängigen Paketboxenanlagen, dem Einsatz von Lastenfahrrädern mit Mikro-Depots usw.; können Kammern Unternehmen und Kommunen vernetzen.

Die UECC empfiehlt deswegen ihren Mitgliedsländern, -regionen und Städten in Europa, folgende Maßnahmen zur Transformation des innerstädtischen Lieferverkehrs zu unterstützen:

  1. Kooperative Erarbeitung von nachhaltigen städtischen Verkehrs- und Logistikplänen (SUMP) in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und IHK/Wirtschaftskammern
  2. Modellregionen initiieren oder fortführen (Beispiel: www.Logistik2030.at in Wien)
  3. Interessen der innerstädtischen Wirtschaft bei Maßnahmen im Stadtverkehr berücksichtigen, wie ausreichend Lieferzonen, die Staus reduzieren und Ansiedlung von City-hubs durch die Stadtverwaltungen
  4. Europaweit harmonisierte Förderung der Umrüstung der Fahrzeugflotten auf emissionsfreie Antriebstechnologien (Elektromobilität, Wasserstofftechnologie, E-Fuels) im Auslieferverkehr
  5. Europaweite Abstimmung der nachhaltigen Erzeugung von Kraftstoffen und Versorgungsinfrastruktur („#Greeningfreight“) zur Erreichung der CO2-Ziele
  6. Förderung und zeitnaher Ausbau der Tank-, Ladeinfrastruktur sowie der Verteilernetze für Strom, Wasserstoff als auch für nachhaltig erzeugte Kraftstoffe in den Städten
  7. Bereitstellung ausreichender kommunaler Flächen für Multimodal-Terminals und weiterer Logistikflächen zur Güterkonsolidierung
  8. Innerstädtisch ausreichend Ladezonen für Lieferfahrzeuge, City-Hubs oder Mikro-Depots mit Lasträdern für die Feinverteilung einrichten
  9. Möglichkeiten der Nachtanlieferung zur besseren Ausnutzung der Infrastruktur schaffen
  10. Beschleunigter Einsatz moderner intelligenter Verkehrssysteme zur Überwachung und Steuerung des Verkehrs, um Staus zu vermeiden bzw. den Verkehrsfluss zu optimieren
  11. Fahrverbote in Kommunen vermeiden, Alternativen suchen, um ein harmonisches Miteinander der verschiedenen Verkehrsarten sowie weiträumige Umfahrungen für den Durchgangsverkehr zu gewährleisten

Die UECC appelliert an die betroffenen Regierungen und an die Europäische Kommission, die Wettbewerbsfähigkeit der Regionen in Europa durch Investitionen in nachhaltige Verkehrslösungen in den Städten zu stärken.

Gezeichnet:

Walter Ruck - Präsident der Wirtschaftskammer Wien

Davor Sertic - Präsident der UECC

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